Süßwein

Wer kennt es nicht, das kleine Verlangen nach etwas Süßem. Da kommt so ein Gläschen Süßwein doch ganz gelegen, oder? Ich bin ja eh der Meinung, dass süßer Wein zu wenig getrunken wird. Wenn du also das nächste Mal einen süßen Zahn hast, mach dir eine Flasche auf. Die hält sich nach dem Öffnen noch mehrere Wochen im Kühlschrank.

Süßwein

Süßwein ist die Sammelbezeichnung für süße bzw. edelsüße Weine mit einem sehr hohen Gehalt an Restzucker bei oft niedrigerem Alkoholgehalt. Süßweine werden aus Trauben gewonnen, die aus verschiedenen Gründen eine sehr hohe Zucker-Konzentration (Mostgewicht) in den Beeren aufweisen. Es gab eine Zeit (so um 1800, da waren Süßweine beliebter als trockene Weine. Durch ihren hohen Restzuckeranteil lassen sie sich mindestens genauso lange lagern wie die schweren Roten, wenn nicht sogar länger. Sie eignen sich sehr zu Nachspeisen und Käse, sind aber auch eine super Alternative für den süßen Heißhunger.
Zu den Aromafreunden gehören:
  • Kräuter/Blüten: Akazie, Jasmin, Zitronenmelisse, Kamille, Holunder
  • Gewürze: Safran, Ingwer, Curry, Pfeffer, Zimt
  • Exotische Früchte: Ananas, Yuzu, Mango, Passionsfrucht, Litschi, Kumquat

Hier 6 Grundlagen zum Süßwein pairing:

Scharf: Leichte süße Weine mit niedrigem Alkoholgehalt passen hervorragend zu scharf gewürzten Speisen. Hier stelle ich mir ein rotes Thai-Curry oder karibisches Jerk-BBQ vor.

Salzig: Salzige Speisen lassen sich besonders gut mit süßen Weißweinen verbinden. Man kennt diesen süß-salzigen Effekt zum Beispiel von Salted-Caramel-Soßen die hier entsprechend geil zum weißen Süßwein passen.

Sauer: Süße Weißweine mit hoher Säure können es klasse mit Soßen auf Essigbasis aufnehmen. Und wenn es jemanden in der Weinwelt gibt der das kann, dann sind das die Deutschen. Besonders die Mosel ist bekannt für ihren lieblich-feinfruchtig bis süßen Riesling. Check doch mal die Weine von Josef Milz.

Süße Soßen: Asiatische Soßen mit Zucker, Tamarind oder Honig matchen gut mit Süßwein. Aber aufpassen! Die Kombi kann sehr schnell zu süß wirken. Eine der beiden Komponenten sollte also etwas leichter sein.

Umami*: Süßer Wein ist von der Intensität her leicht- bis mittelschwer und sollte daher mit ähnlich starken, würzigen Gerichten gepaart werden. Sushi zum Beispiel, mit Sojasoße, Wasabi, dem aromatischem Reis und schmackhaft-fettigem Fisch passt gut zu einem fein-herben süßen Wein.

*(Umami = japanisch für Schmackhaft/Würzig) dazu gehören Sojasoßen, Fischsoßen oder aber das gute alte Maggi.

KEINE Schokolade: Versuche eher mal einen süßen Wein mit Desserts aus Früchten, Vanille oder Kokosnuss. Richtig geil wird’s, wenn das Dessert den Wein enthält, wie zum Beispiel ein saftiger spätsommerlicher Obstsalat mit reifen Pfirsichen und einem aromatischen Gewürtztraminer.

Bei dunkler Schokolade empfehle ich eher einen fruchtigen, eher schweren Rotwein und je heller die Schokolade, desto Tannin-reicher dürfen die Roten werden. (persönlich mag ich gerne die Gegensätze miteinander kombinieren. Aber das ist ja „nur“ mein Geschmack)